Chronik

Vereinsgeschichte

Die Geschichte unserer Schützengesellschaft beginnt mit der Gründung als Schützenverein im Jahre 1864.

Unsere erste Vereinsfahne aus diesem Jahr und die erst im Jahre 1861 vorgenommene Gründung des Deutschen Schützenbundes in Gotha lassen dieses Gründungsjahr als sehr wahrscheinlich erscheinen.

Damit gehört unser Verein zu den ältesten unserer dörflichen Region, entstanden aus dem Zeitgeist nach der Revolution von 1848 und des daraus resultierenden Übergangs von der Untertänigkeit zur Selbstverwaltung der Gemeinden im Königreich Hannover. Daher stammen auch die Welfenfarben gelb-weiß in unserer ersten Fahne.

Erst im Jahre 1887 erfahren wir dann wieder mit dem schriftlich vorliegenden gültigen „Status“ und der Auflistung der Vereinsmitglieder Genaueres. Bis 1895 lesen wir dann immer wieder etwas über einen sehr aktiven Verein mit ständig wachsenden Mitgliederzahlen; im Jahre1895 waren es immerhin 86.

In den Akten des Jahres 1908 können wir über die Neugründung, warum sie notwendig wird, ist nicht ersichtlich, des Vereins nachlesen; diese geschieht unter dem 1. Vorsitzenden Friedrich Stukenberg (HS. Nr. 5) Der 1. Weltkrieg lässt von 1914 bis 1919 das Vereinsleben ruhen, bis dann im Jahre 1920 schon wieder das erste Schützenfest stattfindet.

Bis zum Jahre 1938 finden dann vier weiter Schützenfeste statt; ab 1933 unterliegt das Vereinsleben den politischen Gegebenheiten des Nationalsozialismus. Im Rahmen der Gleichschaltung wird aus dem 1. Vorsitzenden dann z.B. der „Vereinsführer“.


 

Heinrich Wallbaum und Willi Meier am alten Schießstand

 

100 Jahre Schützenverein inVahlbruch

 

Quelle: Auszug aus: Dewezet, 10.April 1964

Vahlbruch.-  Der Schützenverein Vahlbruch wurde 1864 gegründet. Die alte noch vorhandene Fahne bezeichnet den heutigen Verein als Schützengesellschaft. Neben der Jahreszahl 1864 sind die alten Welfen-Embleme eingestickt. Leider sind über die Geschichte des Vereins keine Aufzeichnungen vorhanden.

Das heute noch benutzte Kassenbuch aus dem Jahre 1900 ist die einzige erhaltene Urkunde.

Der Vorstand unter Leitung von Hohmeier und der Festausschuss haben sich viel vorgenommen, um den 100jährigen Erinnerungstag würdig zu gestalten. Dem Vereinskassierer Hartmann wird es nicht ganz leicht, bei dem nur 50 Mitgliedern zählenden Verein die Finanzen mit den großen Plänen in Übereinstimmung zu bringen.

Als Auftakt für den eigentlichen Festtag muss das Königschießen am 19. April angesehen werden, weil hier der Schützenkönig festgestellt wird. Das Schießen verspricht spannend zu werden, weil eine ganze Reihe von Bewerbern für den Titel vorhanden sind. Den musikalischen Teil der Veranstaltung bestreitet die Schützenvereinskapelle Brevörde.

Das eigentliche Jubiläumsprogramm beginnt am 7.Mai (Himmelfahrt) mit dem Empfang der eingeladenen Nachbarvereine und der Vereine aus dem Kreisgebiet. Durch den Kreisverband und den Landesverband Hannover, die besonders eingeladen sind, erfolgt eine persönliche Ehrung der 25,40 und 50 Jahre dem Verein angehörenden Schützenbrüder und die Überreichung der Fahnennägel.

Den Höhepunkt erreicht die Jubiläumsveranstaltung am 10. Mai mit einem Festumzug.

Dem Schützenbruder Becker war es möglich, durch eine persönlich überbrachte Einladung eine Beteiligungszusage Sr. K. H. des Prinzen von Hannover Herzogs zu Braunschweig und Lüneburg, zu erhalten.

Nach den offiziellen Veranstaltungen findet an allen Tagen Tanz im Festzelt statt. Der Verwaltungsausschuss erwartet gern eine rege Beteiligung der Vahlbrucher Einwohner, auch in Bezug auf eine entsprechende Herrichtung und Schmückung der Häuser.

Prinz Ernst August von Hannover und Gemahlin Prinzessin Ortrud mit Schützenbruder Volker Becker

Am 03. Mai 1952 erfolgt schließlich die Neugründung nach dem 2. Weltkrieg, nachdem die zuständige Behörde in Hameln ihre Genehmigung erteilt hatte. Bereits 1953 findet das erste Schützenfest statt, in einem Dorf, das sich mit 800 Einwohnern gegenüber der Vorkriegszeit verdoppelt hat.

Das Jahr 1960 bringt eine weitere Neuerung, treten in diesem Jahr die Schützenbrüder doch erstmals mit einer Schützenuniform bekleidet zum großen Festumzug an.

1961 wird begonnen, den Schießstand in der „Dielgrund“ zu bauen, bis er nach noch weiter folgenden Baumaßnahmen den heutigen Zustand erreicht.

Sicherlich ist ein Höhepunkt des Vereinslebens das große Jubiläumsfest zum 100jährigen Bestehen im Jahre 1964, lässt es sich doch Prinz Ernst August von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Königlicher Prinz zu Großbritanien und Irland, nebst seiner Gattin Prinzessin Ortrud nicht nehmen am 10. Mai an dem großen Festumzug teilzunehmen. Die alte Welfenfahne von 1964, die mit viel Mühe durch die Wirren des vergangenen Jahrhunderts erhalten geblieben war, wird im Festumzug mitgeführt.

Erst im Jahre 1970 wird sie durch eine neue ersetzt, ist aber heute im Dorfgemeinschaftshaus, wo sie sorgsam untergebracht ist, zu bestaunen.

Dass sich dieser Traditionsverein auch gerne Neuerungen öffnet, zeigt die Gründung der Jungschützenabteilung im Jahre 1968 und der Damenabteilung im Jahre 1979.

Dass heute auch sehr viele Schüler ab dem 12. Lebensjahr am Schießbetrieb mit dem Luftgewehr teilnehmen, ist dem Vorstand sehr wichtig. Zur Weiterentwicklung des Vereinslebens hat daher sicherlich auch der Anbau des Luftgewehrstandes im Jahre 1991 beigetragen, können dort neben den Schießsportveranstaltungen auch größere gesellige Feste, z.B. der Königsball, in eigenen Räumlichkeiten in der „Dielengrund“ abgehalten werden.

Neben den anderen Vereinen und Institutionen trägt so die Schützengesellschaft ihren Teil zum gelungenen Dorfleben bei.

Festumzug 1953

Anbringen der Königsscheibe 1956

In der Dielengrund 1964

Unsere Vereinsfahnen

von 1864

von 1970; restauriert 2005

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