Reisebericht 1988

Nach dem wir in 1986 und 1987 unsere Reisen mit Pkw’s bestritten hatten kamen wir zu dem Entschluß, ein Wohnmobil muß her, so das wir unser Bett direkt am Angelplatz haben können. Kurt besorgte einen Mercedes Transporter 608 der über Winter zu ein Wohnmobil umgebaut wurde.

Wir hatte beschlossen ein Jahr nach Norden (zum Angeln) und ein Jahr nach Süden(Paddy machen und ein bischen angeln wenn geht). Somit hieß unser Ziel dieses Jahr Jugoslavien.Als erstes steuerten wir die Insel Krk an zum baden und Surfen. Abends dann Grillteller und Rotweinparty.

Am nächsten Morgen wollten wir mit der Fähre von Baska nach Senj übersetzen und die Plitvitzer sehen besuchen. Aber angeschie…ne rechts raus, Fähre giebt’s nicht. Also wieder zurürck über die Titobrücke zum Festland und dann nach Plitviĉka über den Slivoviĉpass (habe ich so genannt weil da rüberall Zwetschgenbäume standen).

Um unserer Ziel zu erreichen müssen wir über eine 3 Tonnen Holzbrücke Wohnmobil wiegt 6 Tonnen. Egal Augen zu und drüber. Nach 2 km Strasse zu Ende. Scheiße wieder zürück noch mal über die Brück. Klappt wieder uff.

Wir parken unser Womo und umkreisen die Seen zu Fuß.

Wandeln auf Winnetus Spuren. In den Gewässern die schönsten Forellen und überall Schilder Angeln verboten. Nach der Umrundung der Seen, Werner in Zehlettenbadelatschen, (is mir immer noch unverständlich, dass dem da nicht das Blut aus den Latschen gelaufen ist) setzen wir unsere Reise fort. Am Abend erreichen wir den Campingplatz am Vranazko Jezera. Diesmal wird für Rudolf ein seperates Schnarchzelt aufgebaut. Mit einem kleine Winfest beschließen wir den Tag.

In einem Buch über die besten Angelreviere in Europa hatte ich von dem Vranazko Jezera See in der Nähe von Zadar gelesen. Gigantische Karpfen und Waller sollte es dort geben. Am nächsten Tag werden 2 Boote angemietet und wir wollen den kapitalen Flossenträgern nachstellen. Wir steuern euinen Schilfgürtel an und bringen unser Köder (Mais aus derDose)  zu Wasser.

Mit einem super Anhieb befördert Rudi einen gewaltigen Karpfen von 10 cm direkt ins Boot. Wir sind halt Meeresangler. Wir versuchten  noch eine Weile unser Angelerglück. Aber ich denke auch auf Grund unserer Geräusche, Bum hier, Plätscher da,  oder eyh haste schon wat großes, gingen unsere Fangausichten gegen Null.

Dann kam Wind auf und wir beschlossen den Rückzug anzutreten. Schiet bei einem Boot will der Motor nicht laufen und wir hatten zu der Zeit natürlich noch keine Ahnung von Aussenboardern. Wir nehmen das Boot in Schlepp und tuckern Richtung Bootshafen.

Mitlerweile hatten sich Wellen auf dem Binnensee aufgebaut die ich bis heute nur im offenen Meer erlebt habe. Aber das Wasser war schön warm und wir waren ja alle gute Schwimmer (von Schwimmwesten hatten die Jugos noch nichts gehört) und zum Ufer war es auch nicht sehr weit. Nach einem ca. 1 stündigen Kampf mit den Elementen errichten wir den Hafen. Einer vom Verleihteam schaut sich den Ausfall an und nimmt den Deckel vom Motor ab. Zündkerzenstecker gab es wohl im Komunismus nicht. Das Kabel war nur um die Kerze gerödelt und war abgefallen.

Wir gaben die Boote zurück. Der Angelurlaub am See war damit zu Ende und wir machten das was wir eh am besten können

„Paddy“

Nach ein paar Tagen Badeurlaub geht es zurück.

Wir machen an der Küste nochmal für ein Übernachtung halt und versuchen uns auch im Mittelmeeresangeln. Stramme Lippis gibt es hier.

Am Abend, ihr ahnt es schon, rrrichtig!

Grillteller und Rotweinparty is angesagt.

Der Wirt im Campingplatzgrill war allerding anderer Meinung.

Kalimaris muß weg!

Der Mann preist uns den Tintenfisch wie Sauerbier an aber wir bestehen auf

Grillteller und Rotwein.

Was dann kam war der kulinarische Supergau. Der Gruch und Geschmack von dem Gegrillten ekelhaft.

Nur Karl hat alles aufgegessen.

Ich denke das er das überlebt hat ist nur mit der anschließenden, gründlichen, Desinfektion mit Rotwein und einem hochprozentigen Jugoschnaps zu erklären.

Dann in der Nacht ein Naturfänomen der Sonderklasse. Die Bora! Ein Fallwind von den Bergen an der Adria der es in sich hat. Das Wohnmobil wankte, man oh man was is’n jetzt los ? Ich mache die Tür auf, der Wind reißt  mir die Tür aus der Hand. Ach du Scheiße, draußen, Rudi im Schnarchzelt, dass Zelt fast nur noch ein Kneul und Rudi selig schlummernd nach des Weines Süße. Alarrrm. Wir raus aus dem Womo Rudolf bergen. Rudi von der Unruhe rings umher erwacht meint , wie wär’s denn noch mit nem Gläschen Rotwein. Gute Idee.  Wir begeben uns alle in das Womo und genehmigen uns auf diesen Aufreger noch einen kleinen Nachtrunk.War auch nötig da wir uns Rudi jetzt ja Asyl gewähren mußten und da durch der Geräuschpegel im Womo noch um ein paar db höher war.

In Lublijana machen wir noch eine Höhlenbesichtigung. Dann geht es weiter bis zum Millstätter See in Österreich

Es ist der 16.September, ich habe Geburtstag.

Am Abend is dann Grillteller und Rotweinparty is angesagt.

Nee, nee nach der letzten Pleite nix mehr Grillteller.

Es gibt endlich wieder trinkbares Bier und etwas Landestypisches aus der Ösiküche.

Was weis ich nicht mehr.

Ich schmeiße noch einen auf meinen Geburtstag und dann geht zeitig in die Heia.

Am nächsten Morgen geht es weiter nach München zu Günther. Der arbeitet zu der Zeit noch bei Siemens so das wir auf dem Firmenparkplatz ein super Stellplatz für unser Womo finden.

Am Abend dann endlich, nach Tagen der Entbehrung,

deutsches Bier und Schweinshaxe.

Ist doch was anderes als immer nur

Grillteller und Rotweinparty!

Nach dem wir uns ordentlich welche von dem edlen Nass hinter die Binde gegossen haben gibt es noch einen anständigen Streit.

Wir lösen den Verein auf ,verkaufen das Womo und ach leckt mich alle am Arsch in Zukunft fährt halt jeder für sich.

Ist nicht draus geworden!

Fünf Mann sind inzwischen noch dazu gekommen, wir haben zwei Womos und fahren immer noch jedes Jahr zusammen

de Cheffe

Lothar Bruns

Dieser Beitrag wurde unter Reiseberichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.